Die Geschichte der Cocoonleuchten
Artur Eisenkeil begann im Jahre 1956 mit der Produktion der ersten Leuchten. Nachdem er beim eigenen Hotelbau feststellte, wie schwer es war schöne Leuchten zu finden, beschloss er selbst eine Leuchtenproduktion ins Leben zu rufen.
Wie die Zufälle im Leben oft spielen, ergab sich ein Gespräch mit einem Hotelgast auf der Terrasse des damaligen Piccolo Hotel in Marling. Es handelte sich um den Inhaber der erfolgreichen Glasmanufaktur Esterglas. So kamen – wie man so schön sagt - die Steine ins Rollen und die ersten Leuchtenserien entstanden. Kurze Zeit später begegnete er auf der damaligen Industriemesse in Hamburg, den Chemiker Kurt Weiler. Er war es, der das Kunstharz entwickelte, welches wir heute zur Produktion der Cocoonleuchten verwenden. Mein Vater sicherte sich damals entschlossen die Produktionsrechte für Italien und begann mit der Entwicklung und Produktion der heute noch einzigartigen Cocoonleuchten.
Die 60er Jahre waren DAS Zeitalter des italienischen Designs! Neue innovative Einrichtungsstücke schossen wie Pilze in die Höhe – vor allem rund um die Stadt Mailand, welche zur Designmetropole wurde. Es war auch die Geburtsstunde der Mailänder Möbelmesse, bei welcher auch Artur mit den Prototypen der Cocoonleuchten anwesend war. Der damalige Direktor der Leuchtenfabrik Eisenkeil - Sergio Biliotti - begleitete ihn. Biliotti pflegte beste Beziehungen zu den neu entstandenen Kultur- und Designkreisen in Bologna, Mailand und Rom. So besuchte auch Dino Gavina – ein Individualist und Vorreiter italienischer Einrichtungskultur – den Messestand. Er war von den Leuchten meines Vaters begeistert. Es war genau das, wonach er gesucht hatte – neu, frisch und innovativ. Die Idee: aus dem Material Cocoon Leuchten zu entwerfen ließ Dino Gavina nicht los und er begeisterte mit seinem Enthusiasmus auch Achille und Pier Giacomo Castiglioni, sowie Tobia Scarpa. Das zufällige Treffen war die Frühgeschichte eines mittlerweile international erfolgreichen Unternehmens Namens FLOS.
Nun ging es darum das Material und sein Potential besser kennenzulernen. So machten sie sich ans Eingemachte: Das Experimentieren. Dafür kamen die kreativen Köpfe, in den Hauptsitz des damaligen Lichtstudio´s nach Marling. Dort hatten sie die Möglichkeit mehr über die Produktions- und Arbeitsschritte der Cocoon-Technik zu erfahren. Als die ersten Modelle fertig gestellt waren, musste nur noch ein Label her: das Unternehmen FLOS wurde in der damaligen Obstgenossenschaft in Marling gegründet.
Die Idee hinter den neuen Design war etwas komplett Neues, Innovatives zu erschaffen. Und dies gelang auch. Denn die Lichtdurchlässigkeit des Materials Cocoon - welches das gesamte Leuchtmittel ummantelt - versprüht eine bestimmte Lichtatmosphäre. Fast wie ein Zauber scheint das Licht durch das wolkenähnliche Material durch. Zu dieser Zeit gab es eine solche Art von Leuchte noch nicht.
Es sei erwähnt, dass die 60er Jahre das Aufbruchszeitalter des Designs waren. Architekten beschäftigten sich vermehrt mit Produktdesigns und schufen Objekte, welche auch heute noch vom italienischen Design nicht wegzudenken sind.